Knastbeben am vergangenen Sonntag

Bürger*innenasyl und Kirchenasyl sind zwei Möglichkeiten zur praktischen Solidarität

Mehr als 100 Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet protestierten heute vor
der hessischen Abschiebehaftanstalt in Darmstadt.
Ca. 40 junge Männer aus Pakistan sind in der vergangenen Woche
festgenommen worden um am Dienstag mit einem Sammelcharter nach Pakistan
abgeschoben zu werden. Die meisten hatten hier Arbeit, einige haben
Ehefrauen, einige sogar Kinder. Sie hatten sich hier ein neues Leben
aufgebaut.
Zum wiederholten Male müssen wir feststellen, dass der grundgesetzlich
garantierte Schutz der Familie offensichtlich für Menschen aus anderen
Ländern nicht gilt.
In vielen Redebeiträgen von Betroffenen und Angehörigen wurde deutlich,
wie gewaltvoll eine Abschiebung in das Leben eingreift und welche
Schicksale hinter den Zahlen stehen.
Auch auf die vergangenen Abschiebungen wurde hingewiesen. Ein Sohn von
Afitep Demir, die nach 35 Jahren in Deutschland im März in die Türkei
abgeschoben wurde, machte deutlich welche Belastung für die ganze
Familie entstanden ist. Vor allem der Sohn, der aufgrund einer
Behinderung nicht für sich selbst sorgen kann, befindet sich noch immer
in einem Ausnahmezustand.
"Solange dieser Abschiebeknast hier steht und so lange die rassistische
Abschiebepolitik weiter fortgesetzt wird, werden wir auf allen Ebenen
dagegen protestieren. Und wir werden gleichzeitig von Abschiebung
bedrohte Menschen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln
schützen. Bürger*innenasyl und Kirchenasyl sind zwei Möglichkeiten zur
praktischen Solidarität."
Community for all wird weitere Kundgebungen und Proteste organisieren -
so lange, wie sich an der Abschiebepolitik nichts ändert.
_______________________________________________