PM: Frauenrechte sind Menschenrechte

Junger Frau aus Somalia droht Abschiebung in Obdachlosigkeit

Seit dem 14.03. ist H., 23 Jahre jung, in der hessischen Abschiebehafteinrichtung in Darmstadt inhaftiert. Sie soll nach Rumänien abgeschoben werden, wo sie vor ihrer Einreise nach Deutschland bereits monatelang auf der Straße gelebt hat. Sie schreibt: „… lebte ich gemeinsam mit anderen obdachlos gewordenen Geflüchteten an wechselnden Orten in Bukarest. Wir schliefen unter freiem Himmel auf Pappkartons. Diese Zeit war für mich von großer Unsicherheit und der ständigen Angst vor sexuellen Übergriffen geprägt.  Andere obdachlose Frauen und ich waren wiederholt sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Jedes Mal nachdem sich ein solcher Übergriff ereignet hatte, wechselten wir den Ort und begaben uns auf die Suche nach einem neuen Schlafplatz.“ Diese unerträglichen  Bedingungen in Rumänien sind hier allgemein bekannt. Verschärfend kommt hinzu, dass H. Opfer einer schweren Form von FGM ( weibl. Genitalverstümmelung) ist und zudem im Heimatland häusliche Gewalt erlitten hat. Sie leidet bis heute an den Folgen, vor allem der Zustand nach FGM benötigt besonders gute hygienische Bedingungen und ärztliche Behandlung. Beides ist in Rumänien für sie nicht verfügbar. In Deutschland hatte H. sich an die Organisation FiM (Frauenrecht ist Menschenrecht) gewendet, um Hilfe zu finden. Dort wurde sie intensiv beraten und sie wurde in ärztliche Behandlung vermittelt, die aber noch nicht abgeschlossen ist. Die drohende Abschiebung beendet jede Hoffnung auf gesundheitliche Besserung und bedeutet ein Leben auf der Straße, in Armut und ständiger Gefahr. Die Stadt Darmstadt hat bereits zugesagt, die junge Frau aufzunehmen und damit eine weitere Behandlung und die Hoffnung auf ein Leben ohne Gewalt zu gewährleisten. Community for all fordert die sofortige Freilassung von H. und die Zusage, dass sie in Darmstadt bleiben kann. „Mit dieser drohenden Abschiebung wird das Recht einer jungen Frau auf körperliche Unversehrtheit mit Füßen getreten. Wir brauchen nicht nur eine feministische Außen- sondern vor allem auch eine feministische Innenpolitik, die die Rechte von Frauen – egal welcher Herkunft – wahrt“, so Dorothea Köhler von community for all.